„Probleme angehen, Zukunft gestalten, anpacken.“ – Sandro Zehner

„Probleme angehen, Zukunft gestalten, anpacken.“

Interview mit dem CDU-Magazin Taunusstein, September 2022

Herr Zehner, die CDU Rheingau-Taunus hat Sie in geheimer Wahl einstimmig zu ihrem Kandidaten für die Landratswahl nominiert. Wie ist es Ihnen seither ergangen?

Ich bin unglaublich dankbar für ein solches Ergebnis und das damit zum Ausdruck gebrachte enorme Zutrauen in mich und meine Kandidatur. Es zeigt zudem, dass die CDU Rheingau-Taunus einig und geschlossen in diese Wahl geht. Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kampagne und ein wichtiger erster Meilenstein. Ein langer Weg und viel Arbeit liegen noch vor uns. Darauf freue ich mich: Die bereits angelaufene Unterstützung aus den Ortsverbänden und von unterschiedlichsten Personen ist schon jetzt sensationell. Auch dafür bin ich sehr dankbar.

Was hat Sie bewogen, als Landrat zu kandidieren? Man hat den Eindruck, Sie gehen in Ihrer Aufgabe als Bürgermeister in Taunusstein sehr auf.

Ich bin seit acht Jahren Bürgermeister meiner Heimatstadt. Ich lebe dieses Amt jeden Tag mit Leib und Seele, weil ich großen Spaß und Motivation darin finde, gemeinsam mit meinem Team in Taunusstein ein Gemeinwesen zu gestalten und zu beweisen, dass Modernität, Kreativität und Zukunftsbegeisterung Teil des öffentlichen Dienstes sind. Das Amt des Landrates gibt mir die Möglichkeit, meine Erfahrungen, Fähigkeiten und diese Begeisterung für den Kreis und damit für die 17 Gemeinden und Städte einzubringen und mitzuhelfen, unsere Heimatregion bestmöglich für heute und die Zukunft aufzustellen.

Sie haben teils schwierige Themen angepackt die letzten Jahre. Wäre ein bisschen mehr Repräsentieren und weniger Machen nicht vielleicht manches Mal einfacher gewesen?

Das Wichtigste für eine gewählte Person ist es, glaubwürdig und authentisch zu handeln. Ich habe schon immer gerne Verantwortung übernommen – wahrscheinlich auch durch mein Aufwachsen und meine Mitarbeit im elterlichen Bäckerbetrieb begründet. Man lernt in einem familiengeführten Handwerksbetrieb die Arbeit zu sehen und anzupacken, statt erst zu fragen, wer zuständig ist. So versehe ich auch mein Bürgermeisteramt: Probleme angehen, Zukunft gestalten, anpacken. Und dem Prinzip werde ich auch als Landrat treu bleiben, sofern die Menschen mir ihr Vertrauen aussprechen.

Wie wollen Sie den Perspektivwechsel aus der Taunussteiner Politik in die Kreispolitik schaffen?

Ich bin seit 2011 im Kreistag ehrenamtlich engagiert. Als Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses und aktuell der CDU-Kreistagsfraktion habe ich die letzten elf Jahre bereits maßgeblich im Landkreis ehrenamtlich Verantwortung übernommen. Als größte Fraktion im Kreisparlament prägt die CDU seit Jahren aktiv die Kreispolitik.
So haben wir gerade in den letzten Monaten mit wechselnden Mehrheiten konkrete Weichenstellungen in der Schuldigitalisierung, einer kreisweit besseren Hebammenversorgung, einem Förderprogramm für Sportvereine oder dem Landarztstipendium auf den Weg gebracht.
Als Landrat wäre ich in der Lage solche Themen nicht nur anzustoßen, sondern dafür zu sorgen, dass sie professionell und zeitnah umgesetzt werden. Gerade in den Bereichen der Schuldigitalisierung sollten wir weiter sein. Hier muss insgesamt mehr Zug rein.

März 2023 ist noch rund ein halbes Jahr. Viel oder wenig Zeit für eine Kampagne?

Die kommenden Monate will ich nutzen, um zunächst mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Denn unser Kreis hat eine große Vielfalt mit dem Rheingau und dem Taunus zu bieten. Das bringt unterschiedliche Herausforderungen für die 17 Städte und Gemeinden aber eben auch für die Menschen vor Ort mit sich. Mein erster Bürgermeisterwahlkampf 2013 hatte den Slogan: „Auf den Menschen kommt es an“. Daher will ich nun auch zunächst mit den Menschen im Landkreis sprechen, um zu erfahren, auf was es ihnen tatsächlich ankommt, was sie bewegt, um dann die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Dafür ist die Zeit nicht besonders lang, aber mit der Unterstützung der lokalen Ortsverbände werden wir sie gut nutzen.

Begegnen Ihnen die Menschen offen oder machen Sie auch öfter Erfahrung mit sogenannten Wutbürgern oder Menschen, die sich von Politik abwenden?

Ich bin ein offener Mensch und scheue den Dialog auch in kritischen Fragen nicht – und davon gab es in den letzten Jahren im Amt einige. Aber ich freue mich auch über kontroverse Debatten, denn sie zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger an ihrer Stadt interessiert sind und sich einbringen – darauf basiert unsere demokratische Grundordnung. Wichtig ist, dass sie wertschätzend und höflich verlaufen. Ein Balanceakt ist es, mit der Erwartungshaltung umzugehen, dass ein Bürgermeister oder Landrat Lösungen für globale Themen wie Pandemien oder Kriege hat. Aber zumindest kann ich als möglicher Landrat eines versprechen: Wir werden zukünftig als Rheingau-Taunus-Kreis gemeinsam daran arbeiten, nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung dieser Herausforderungen zu sein.

Haben Sie bei der Kandidatur überhaupt noch Zeit für Ihr aktuelles Amt?

Die beste Werbung für einen amtierenden Bürgermeister ist, wenn er tagtäglich sein Amt mit Ideen, Spaß und Leidenschaft ausübt. Also klare Antwort: 100 Prozent Engagement im aktuellen Amt.

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