User Videos – Seite 2 – Sandro Zehner

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Immer weniger Menschen wollen sich ehrenamtlich engagieren, was sind Ihre Ansätze?
Man muss Engagierten den Zugang zum Ehrenamt erleichtern und auch die Strukturen neu denken, damit auch das Ehrenamt besser in die heutige Lebensrealität passt. Konkret gilt es stärker in Projekten zu denken, für die Engagement attraktiv und spannend ist, statt von vorneherein eine jahrzehntelange Bindung für das Ehrenamt anzustreben. Hier müssen wir im Rheingau-Taunus-Kreis ein stabiles Fundament schaffen.
Landratsamt und die Familie unter einen Hut bringen - schaffen Sie das?
Sie haben zwei junge Töchter: Wie werden Sie das Landratsamt und die Familie unter einen Hut bringen? Die Vereinbarkeit von Amt – auch dem jetzigen als Bürgermeister – und der Familie ist tatsächlich nicht immer einfach. Ohne meine Frau, meine Kinder und meine Eltern, die das erstens mittragen und zweitens auch immer aktiv unterstützen, wäre es nicht denkbar. Und es ist – wie in vielen anderen Berufen auch – eine Frage der Organisation, die bei uns eben auch die Wochenenden umfasst. Darin haben wir mittlerweile Erfahrung. Aber ich nehme mir auch ganz bewusst Zeit für meine Kinder und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es da immer viel Verständnis gab, wenn ausnahmsweise mal ein Termin nicht wahrgenommen werden kann.
Waren Sie schon immer Politiker?
Ich war schon immer Klassensprecher, falls das zählt. Ich habe viele Jahre in der Bäckerei meiner Eltern mitgearbeitet und Politikmanagement studiert und bin gelernter Betriebswirt des Handwerks. Bevor ich Bürgermeister wurde habe ich in einem Wirtschaftsverband in Frankfurt gearbeitet und war dort Büroleiter des Präsidenten und dort unter anderem das Thema Kreishandwerkschaften, Innungen koordiniert. Und jetzt sammle ich seit 9 Jahren Erfahrungen im Amt als Bürgermeister, nicht nur als Politiker, sondern auch als Chef der Verwaltung mit rund 400 Mitarbeitenden.
Warum möchten Sie Landrat werden?
Als Bürgermeister habe ich sehr viel mit dem Landkreis zusammengearbeitet und kenne die Innensicht einer Stadtverwaltung und der Kreisverwaltung. Wir standen und stehen als Gesellschaft vor großen Aufgaben, die uns fordern werden. Aber ich habe in meinen neun Jahren als Bürgermeister auch gesehen, wie viel wir gemeinsam im Öffentlichen Dienst bewegen können. Und ich habe sehr große Lust darauf, mich, meine Ideen und meine Erfahrung für den gesamten Rheingau-Taunus-Kreis als meine Heimat einzubringen.
Schulschwimmen findet im Kreis kaum noch statt, was sind Ihre Ideen?
Das ist tatsächlich ein Problem, weil im Kreis gleichzeitig die zwei größten Hallenbäder umfassend saniert werden müssen und geschlossen sind. Wir müssen hier wieder sehr schnell Angebote ...
Welchen Stellenwert hat der Sport für Sie im Landkreis?
Sport ist generell ganz wichtig – auch für mich persönlich. Ich habe immerhin 17 Jahre Fußball im Kreis gespielt. Aber gerade die Vereine sind wichtig für unsere gesamte Gesellschaft: Der Vereinssport für die Kinder ist essentiell, aber auch für Erwachsene ist er ein fester Bestandteil für Gesundheit und Freizeit. Hier müssen wir helfen, dass die Vereine diesen Aufgaben gerecht werden: sie brauchen Sportanlagen, die Kreissporthallen und die Unterstützung von Landkreis und Landrat, um die Herausforderungen von heute auch für die Zukunft gut bewältigen zu können.
Wie wollen Sie den Brandschutz im gesamten Kreisgebiet auf ein gutes Niveau bringen?
Wir haben im Kreis ganz neu einen Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brand- und Katastrophenschutz auf den Weg gebracht. Damit gibt es eine Blaupause, was wir machen müssen. Aber viele von den Anschaffungen und damit auch Investitionen finden auch in den Kommunen vor Ort statt und hier müssen wir gemeinsam Lösungen finden, damit wir im gesamten Kreisgebiet auf ein hohes Niveau kommen. Wesentlich für den Kreis ist der Bau des Katastrophenabwehrzentrums: Das muss schnell realisiert werden, damit wir im Fall der Fälle vorbereitet sind. Auch wenn wir es hoffentlich nicht brauchen.
Welche Ideen haben Sie zur Steigerung der Sicherheit für den Kreis?
Der Rheingau-Taunus-Kreis ist zusammen mit dem Odenwaldkreis, laut der Kriminalstatistik, bereits der sicherste Landkreis in Hessen. Aber es gibt auch die subjektiv empfundene Sicherheit und hier haben wir in Zukunft weiter die Aufgabe zusammen mit der Landespolizei, den Polizeistationen und den Kreiskommunen weiter daran arbeiten.
Angesichts knapper Kassen und Inflation: Woher soll das Geld für Ihre Pläne kommen?
Wir brauchen dafür einen starken Wirtschaftsstandort: Wir müssen den bestehenden Betrieben eine Zukunftsperspektive bei uns im Kreis bieten und gleichzeitig auch neue innovative Unternehmen ansiedeln. Dafür halte ich eine kreisweite Wirtschaftsförderungsgesellschaft für wichtig, die eine kluge, strategische Vernetzung und Unterstützung der Betriebe vor Ort ermöglicht. Das hilft gerade den kleineren Kreiskommunen strukturell und finanziell – und damit auch dem gesamten Landkreis.
Das mit der Führerscheinstelle ist katastrophal - gibts mit Ihnen schneller Termine?!
Definitiv eines der Hauptthemen, die die Menschen im Kreis im Hinblick auf das Kreishaus bewegt und die ich als eines der ersten Themen zusammen mit dem Team der Verwaltung anpacken möchte. Ich denke, wir haben hier gute Chancen beispielsweise bei der Ausgabe von Führerscheinen zu entzerren, indem sie dezentral in den Kommunen ermöglicht wird oder über 24-h-Automaten, wie wir sie beim Thema Pass und Perso in Taunusstein schon realisiert haben. Am Ende geht es darum, den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu solchen Dienstleistungen ihrer Kreisverwaltung schnell und einfach zu ermöglichen und dafür gute Prozesse zu gestalten.
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